Surfen - ein Selbstversuch

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Warum alleine weg?

Weil ihr einfach viel schneller, lustigere Leute kennen lernt und vor allen Dingen viel über euch selbst. Und wenn euch welche auf den Sack gehen sucht ihr euch eben die nächsten. Ihr seid keinem Rechenschaft schuldig, wenn ihr um 6 Uhr morgens an den Strand gehen wollt, tut ihr das einfach, ohne euch mit jemandem absprechen zu müssen. Wenn ihr Lust habt, mit einem heißen Typ an der Bar rumzumachen, tut ihr das einfach. Es gibt kein „wer von uns nimmt den süßen Typ?“. Es gibt kein Drama, kein Zickenterror, nur dich und am Ende ein weiterentwickeltes Ich, was sich wie neugeboren anfühlt, mutig, vor Selbstbewusstsein strotzend und super entspannt.

Ich reise nicht zum ersten Mal alleine und ich stelle immer wieder fest, diese Urlaube sind die besten.

 

Forscher haben herausgefunden..

(wow, das klingt wirklich intelligent), dass man seinen Urlaub als erholsamer empfindet, wenn man sich neuen Dingen widmet. Eben nicht Essen und Schlafen, was man auch zu Hause tut.

Zudem wollte ich als Single in meinem Urlaub aktiv sein und viele neue, verschiedene Leute kennen lernen. Die Wahl fiel also auf einen Surfurlaub in Südfrankreich, Moliet-et-Maa.

Zugegeben, die 16-20 Stunden Busfahrt würde ich so schnell nicht mehr auf mich nehmen, war aber für mich als Studentin die günstigste Variante.

 

Erste Impressionen

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Um 8 Uhr morgens kamen wir also tot aber neugierig im Camp an, wir durften unsere Mobile Homes jedoch noch nicht beziehen. Bei meinem Glück war ich in dem Mobile Home untergebracht, welches als letztes bezogen werden sollte, also erst um 15 Uhr. Kein überragender Start also, der aber durch das wirklich leckere Essen wieder wett gemacht wurde. Mein persönlicher Tipp hier: Sucht euch ein Camp mit leckerem Essen raus, das tröstet euch über die vielen blauen Flecken vom Surfen und über den Fakt, dass von den 32 Camp-Teilnehmern meines gebuchten Ü24-Camps 28 Teilnehmer Mädels waren, hinweg. Die restlichen vier Gesellen waren vergebene Männer, die mit ihren Freundinnen im Camp waren. 

Da reist man etliche Kilometer auf die Jagd nach Abenteuer und heißen Surferboys und dann sowas. 

Heiße Surferboys?

Made by Larissa (folgt ihr und ihrer Stand-Up-Comedy!)Anmerkung der Autorin: Vanya und Ralf waren ein cooles Pärchen.

Made by Larissa (folgt ihr und ihrer Stand-Up-Comedy!)

Anmerkung der Autorin: Vanya und Ralf waren ein cooles Pärchen.

Aber es gibt Hoffnung. Die Teamer sind heiß, ebenso wie der Surflehrer (natürlich, der Surflehrer, was sonst). Problem: Das finden meine 27 Mitcamperinnen auch. Hier werde ich also am Abend in der Chill-Out-Area Zeugin eines interessanten wenn auch verstörenden Phänomens: Die liebeshungrigen, schrill lachenden Frauen buhlen auf bizarre Weise um die Aufmerksamkeit der Männer. Ein wenig wie im Tierreich. Jedoch zerfleischen sie sich zu meinem Erstaunen nicht, jeder behält seine Maske. Ich sehe aber das Ego der Männer in weit entfernte Sphären aufsteigen.

 

Lachen bis der Bauch brennt

Was mir das also gegeben hat, dass es keinen für mich auf den ersten Blick interessanten Mann gab? Ich hätte niemals so viele, tolle Mädels kennen gelernt mit ihren Geschichten, Erfahrungen und ihrer unglaublich positiven Ausstrahlung. Allen voran Lisa, Anna, Rebecca und Larissa.

Was wäre San Sebastian nur ohne sie, den Sangria und der kleinen Tomate gewesen? Ich habe so viel gelacht wie schon lange nicht mehr. Und wenn du vom Lachen mehr Muskelkater hast als vom Surfen, weißt du, du hast irgendetwas richtig gemacht. 

Ihr stellt euch mit vereinten Kräften der Riesenspinne im Mobile Home, der klirrenden Kälte morgens um 6 am Strand im Bikini oder den Wellen beim Sonnenuntergang am Strand, die den Versuch, ein schönes Bild von dir und dem Surfboard zu ergattern nur minimal erschweren. 

 

Ein Sport mit Humor – oder das surfende Schnitzel

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Achja, das Surfen. Eine amüsante Sache, dieses Surfen. An dieser Stelle mal ein Lob an unseren Surflehrer Leo, der dem ganzen eine ordentliche Menge Humor und Witz verpasst hat. (Er macht sich bald selbstständig, folgen lohnt sich!)

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Wenn du also am ersten Tag bei starkem Wellengang und extremen Strömugsverhältnissen den Atlantik bezwingst, schockt dich am Ende der Woche nichts mehr. Dich weghauende Wellen, ungeplante Nose Dives und eine Menge Salzwasser in der Lunge lehren dich aber auch, vieles mit Humor zu nehmen und gelassener zu werden, Erwartungen runterzuschrauben bzw einfach direkt über Board werfen. 

Wenn du dann noch eine tolle Truppe im Hintergrund hast, der es genauso geht, ist dein erster Surfkurs eine Party und du freust dich wie ein Schnitzel, wenn du es doch einmal schaffst, für zwei Sekunden auf dem Brett stehen zu bleiben. Jeder jubelt dir zu, als hättest du das Konzert deines Lebens gegeben!

Die Konzerte hatten wir auch am Abend in diversen Bars, in denen natürlich auch andere Menschen waren, als die aus unserem Camp. Für Singles bieten sich also doch Möglichkeiten ;) Dazu einfach mal die Gegend unweit vom Camp erkunden. 

 





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Nochmal?

Ich kann Puresurfcamps also nur empfehlen, gerade die Ü24 Idee fand ich toll. Mit meinen 25 Jahren war ich auch noch eine der Jüngsten. Das Camp an sich war super schön, stilvoll hergerichtet und super gemütlich. Die Organisation war gut, der Surfkurs toll, mit genau der richtigen Menge an Theorie und achja... das Essen *_*

Meine nächste Reise mit Pure wird denke ich nach Portugal gehen. Vielleicht schlummert ja doch noch ein kleines Surftalent in mir, welches bisher einfach noch nicht geweckt werden wollte. 

Welche Camps auch dem Hörensagen nach gut sein sollen sind:

Es gibt auch noch etliche andere Anbieter. 

Erfahrungsberichte lesen, lohnt sich also, falls ihr auch Interesse an einem Surfurlaub habt.


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Desiree Blasbergselflove